Friseure aufgepasst! Leidest du unter einem Friseurekzem?

Sonstige
Friseure aufgepasst! Leidest du unter einem Friseurekzem?
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Bist du Friseur und tun dir die Hände weh? Du bist nicht der bzw. die Einzige: Fast die Hälfte aller Friseure leidet irgendwann einmal unter Ekzemen an den Händen. Das ist natürlich ärgerlich, denn deine Hände sind deine Werkzeuge! Was kannst du tun? Kann man dem Friseurekzem vorbeugen? Ich werde dir hierzu ein paar Tipps geben!

Was ist ein Friseurekzem?

In meiner Praxis werde ich regelmäßig von Friseuren gefragt, wie sie mit Friseurekzemen umgehen sollen. Was ist das? Es ist einfach und logisch: das Friseurekzem ist ein (Hand-)Ekzem bei Friseuren. Handekzem und Friseurekzem sind also eigentlich ein und dasselbe.

Die Frage ‚Wie entsteht ein Friseurekzem?’ ist leicht zu beantworten: Friseure arbeiten den ganzen Tag mit ihren Händen und kommen überdurchschnittlich oft mit Wasser, Farbstoffen, Shampoo usw. in Berührung. Dies kann dazu führen, dass die Haut an den Händen über längere Zeit gereizt wird und sich ein Handekzem bildet.

Wie sieht ein Friseurekzem aus?

Diese Form des -Ekzems kann sehr unterschiedlich aussehen und in ihrem Schweregrad stark variieren. Manchmal sind es nur rote Beulen an den Fingerspitzen, in anderen Fällen kommt es zu einer ausgedehnten Ekzemreaktion an Händen und Armen.

Ein Friseurekzem erkennst du unter anderem an folgenden Symptomen:

  • rote, schuppige Flecken
  • Bläschen
  • Schwellungen
  • Beulen
  • Fissuren
kapperseczeem dermatoloog leenarts bij de kapper

Wie bekommt man ein Friseurekzem?

Ein Friseurekzem wird eigentlich immer durch eine Kombination mehrerer Faktoren verursacht. Ein wichtiger Faktor (und das gilt eigentlich für alle Formen des Handekzems) ist der Kontakt mit Wasser und Seife. Wasser und Seife schädigen die Hautbarriere; Hautfette werden sozusagen von der Haut abgewaschen. Wenn die Barrierefunktion der Haut geschwächt ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Reizstoffe oder Allergene in die Haut eindringen und dort Probleme verursachen. Dies äußert sich in der Ekzemreaktion.

Auch andere Faktoren spielen eine Rolle:

  • Temperaturunterschiede beim Waschen und das anschließende heiße Föhnen tun der Haut nicht gut.
  • Kontakt mit Reizstoffen in Shampoos, Dauerwellenprodukten und Wasserstoffperoxid.
  • Der Druck der Schere auf die Haut beim Schneiden verursacht manchmal genau dort eine Hautreizung. Es ist dann empfehlenswert zu prüfen, ob keine Allergie gegen Metall vorliegt.
  • Friseure kommen mit bestimmten Allergenen in Kontakt, gegen die man irgendwann allergisch werden kann. Denke an die verwendeten Färbungsmittel, von denen die bekanntesten PPD (P-Phenylendiamin) und Ammoniumpersulfat sind. Aber auch ‚bloße’ Parfümstoffe können die Ursache sein. Und natürlich kann auch eine Latexallergie vorliegen. Wenn du also Handschuhe benutzen, dann möglichst ohne Latex!
  • Ein letzter wichtiger Faktor ist die Veranlagung. Wenn du eine allergische Veranlagung hast (d. h., wenn Heuschnupfen, Asthma, Ekzeme oder Nahrungsmittelallergien in deiner Familie häufig vorkommen), ist die Wahrscheinlichkeit, an einem Handekzem zu leiden, etwas größer.

Ein Friseurekzem verhindern?

Die Frage ist natürlich: Wie kann man ein Friseurekzem verhindern? Das ist eine ziemlich verzwickte Geschichte. Glücklicherweise müssen Friseure mit Ekzemen nicht immer ihren Beruf aufgeben. Manchmal kann eine Änderung der Arbeitsroutine und eine angemessene Hautpflege das Problem weitgehend lösen. Aber leider ist das nicht immer der Fall. Insbesondere wenn bestimmte Allergien nachgewiesen werden, ist es für Friseure schwierig, diese Stoffe zu meiden. Einige entscheiden sich dann für einen anderen Beruf.Um herauszufinden, ob eine Allergie eine Rolle bei deinen Ekzem-Symptomen spielt, solltest du einen Dermatologen aufsuchen. Mit Klebetests kann er eine eventuelle Kontaktallergie nachweisen.

Meine Tipps für Friseure

Erst schneiden, dann färben! In den Niederlanden beispielsweise wurde im Hinblick auf das Friseurekzem tarifvertraglich vereinbart, dass Friseure die Haare ihrer Kunden erst nach dem Schneiden färben sollen. In umgekehrter Reihenfolge kommen deine Hände beim Schneiden ständig mit dem feuchten, frisch gefärbten Haar in Berührung.

  • Trockne deine Hände immer gründlich ab.
  • Trage keine Ringe oder Schmuck am Handgelenk. Seife und Wasser bleiben oft unter diesem Schmuck zurück, was zu Reizungen und Ekzemen führen kann.
  • Trage vorzugsweise latexfreie Schutzhandschuhe.
  • Denkst du auch an eine allergische Reaktion auf Haarfärbemittel oder Nickel? Vereinbare gegebenenfalls einen Termin beim Dermatologen, um einen Allergietest machen zu lassen.
  • Verwende eine fetthaltige Handcreme ohne Parfüm und trage sie so oft wie möglich auf. Auch an Stellen, an denen du kein Ekzem hast.

Weitere Informationen über Ekzeme an den Händen und Tipps für eine gute Handpflege kannst du auf meiner Ratgeberseite über Handekzeme lesen.

Wusstest du, dass…

Ich neben meinen Hautpflegeprodukten (Gesichtspflege, Körperpflege und Sonnenschutz) auch mein eigenes Shampoo und meine eigene Haarspülung entwickelt habe. Diese parfümfreien Produkte bieten eine milde Haarpflege Dr. Leenarts Shampoo enthält 5% Harnstoff und ist daher für alle mit trockener und empfindlicher Kopfhaut sehr gut geeignet. Dr. Leenarts Haarspülung enthält eine hohe Konzentration an haarpflegenden Inhaltsstoffen. Dazu gehören Weizenprotein, Panthenol (Pro-Vitamin B5), Kokosnussöl und Olivenöl. Diese Wirkstoffe tragen dazu bei, geschädigtes Haar zu reparieren und es weich und leicht kämmbar zu machen.