Akne durch Mundmaske? ‚Maskne’!

Erwachsene Haut, Sonstige
Akne durch Mundmaske? ‚Maskne’!
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Die meisten von uns haben es vielleicht noch nicht bemerkt, aber wenn du regelmäßig einen Mundschutz trägst, kann die Haut darunter unruhig und gereizt werden. Ich bekomme immer mehr Fragen zu diesem Thema. Da wir die Mundmaske vorerst weiter tragen werden, möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie man die Haut bei ‚Maskne’ – so nenne ich die durch eine Mundmaske verursachte Akne – pflegen kann.

Während ich bei den Behandlungen immer einen Mundschutz getragen habe, brauchte ich natürlich eine Weile, um mich daran zu gewöhnen, auch in meinen Lieblingsgeschäften einen Mundschutz zu tragen – und das in der Freizeit! Es ist wirklich gewöhnungsbedürftig, nicht wahr? Das Mundstück ist verschwitzt, die Grundierung verschwindet und die Brille beschlägt. Hinzu kommen die Hautprobleme, wenn man den Mundschutz häufiger und länger trägt.

Akne durch eine Mundmaske?

Die Haut unter der Mundmaske kann durch das Zusammenspiel von warmer Umgebung, Schweiß, Reibung usw. unruhig und gereizt werden. Dies kann zu Pickeln, Juckreiz, Schuppenbildung und Trockenheit führen. In der Dermatologie spricht man von Acne mechanica (wenn die Akne vor allem durch Reibung verursacht wird) oder Acne occlusiva (wenn die Akne eher durch eine Verstopfung der Talgdrüsen verursacht wird). Übrigens, ein Begriff, den man jetzt regelmäßig hört – ‚Maskne’ – trifft es eigentlich ganz gut: Akne, Ausschlag oder Reizungen aufgrund des Tragens einer Maske.

Tipps für Maskne

Für alle, deren Haut durch die Gesichtsmaske unruhig wird, habe ich ein paar Tipps.

  1. Zuallererst möchte ich betonen, dass du so sanft wie möglich mit gestörter Haut umgehen solltest. Und das fängt schon bei der Gesichtsreinigung an, also dann, wenn du keine Gesichtsmaske trägst! Reinige deine Haut mit einem milden, pH-neutralen Gesichtsreinigungsmittel. Dabei ist es wichtig, dass du nicht zu heißes Wasser nimmst, sondern dein Gesicht lieber mit lauwarmem Wasser wäschst.
  2. Bevor du die Maske aufsetzt, solltest du täglich eine pflegende Gesichtscreme auftragen. Diese bildet sozusagen eine zusätzliche Schutzschicht, so dass deine Haut von der Maske weniger irritiert wird. Verwende eine Creme, die dir zusagt und die zu deinem Hauttyp passt. Eine leicht fettige, dickere Creme eignet sich beispielsweise gut für trockene Haut, während eine dünnere Creme für fettigere Haut besser geeignet ist. Aber auf jeden Fall solltest du milde Produkte wählen. Also ohne Parfüm, Alkohol oder andere reizende Inhaltsstoffe, die die Hautbarriere schädigen und die Haut weiter reizen können.
  3. Hat die Maske bereits schon Pickel verursacht? Dann schaue dir das Make-up, das du aufträgst, einmal kritisch an. Manchmal kann eine flüssige Grundierung unter einer Maske Probleme verursachen, ersetze sie gegebenenfalls durch Puder. Und vermeide es, Anti-Akne-Cremes unter der Maske aufzutragen. Obwohl man etwas anderes erwarten könnte, kann eine solche Creme unter der Mundmaske tatsächlich Reizungen verursachen. Trage deine Cremes mit Salicylsäure-, Tretinoin- oder Benzoylperoxid vorzugsweise abends auf.
  4. Benutze eine saubere Mundmaske! Wasche sie also täglich, oder verwenden du eine neue.
  5. Wähle vorzugsweise eine Mundschutzmaske aus nicht-synthetischem Material. Eine Bedeckung aus Baumwolle beispielsweise ist weniger schweißtreibend für die Haut – dieses Material ‚atmet’ besser. Versuche außerdem, alle drei bis vier Stunden eine ‚’Maskenpause’ einzulegen. So bekommt deine Haut im wahrsten Sinne des Wortes Luft: Sie kann trocknen und ist für eine Weile von der Reibung befreit.
  6. Halte dich von deinen Pickeln fern! Wenn du daran herumzupfst, wird die Haut nur noch unruhiger.
  7. Wenn du aufgrund deiner Maske unter rissigen oder brennenden Lippen leidest, creme sie zusätzlich mit einem pflegenden Lippenbalsam ein.

Oder doch keine Akne durch die Maske?

Wusstest du, dass man auch später im Leben noch Akne bekommen kann? Anstelle von Pickeln auf der T-Zone (Nase und Stirn, wo fast die Hälfte der Jugendlichen Pickel hat), bekommt man dann Pickel an den Seiten der Wangen und am Kinn, der U-Zone. Mache also nicht gleich deinen Mundschutz für alles verantwortlich.