Dass Rauchen schlecht für die Lunge ist, wissen wir alle. Aber wusstest du, dass Rauchen auch alle möglichen anderen Körperteile und Organe schädigt? Augen, Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse… Auch die Haut bleibt von den schädlichen Auswirkungen des Zigarettenkonsums nicht verschont. Rauchen und gesunde Haut: Das passt absolut nicht zusammen. Ich erkläre dir, was Rauchen mit deiner Haut macht.
Das Aussehen eines Rauchers
Man muss kein Dermatologe sein, um zu erkennen, dass jemand raucht. Das Erscheinungsbild eines Rauchers wird oft von gelb gefärbten Fingern und Nägeln bestimmt. Auch die Haare im Bartbereich können gelblich verfärbt sein. Außerdem ist die Gesichtshaut oft grau und erinnert an ausgetrocknete Haut, man bekommt Falten, vor allem um den Mund. Diese Falten sind eine Folge des häufigen Ziehens an der Zigarette. Alle diese durch das Rauchen verursachten Erscheinungen werden als vorzeitige Hautalterung bezeichnet.
Über Hautalterung
Wie kommt es zu diesen Veränderungen? Um dies zu verstehen, ist es sinnvoll, zunächst etwas mehr über die Hautalterung zu erfahren. Sie erfolgt auf zwei Arten: intrinsisch und extrinsisch.
Intrinsische Hautalterung ist der biologische Prozess des Kollagen- und Elastinabbaus in der Dermis. Dieser Prozess setzt ab einem Alter von 25 oder 30 Jahren ein und ist völlig normal. Aber es gibt auch externe Faktoren, die zur Hautalterung beitragen. Wir nennen dies die extrinsische Hautalterung. Der bekannteste äußere Faktor ist die UV-Strahlung: 90 % der Hautalterung geht auf das Konto der Sonne. Aber auch das Rauchen ist ein wichtiger äußerer Faktor für die Entwicklung einer vorzeitigen Hautalterung.
Graue Haut und gestörte Wundheilung
Die Auswirkungen des Rauchens auf die Haut lassen sich grob in zwei Prozesse unterteilen. Der erste Prozess hat mit der verminderten Blutzufuhr bei Rauchern zu tun, denn Nikotin führt zu einer dauerhaften Verengung der Blutgefäße. Zudem verursachen Nikotin und Kohlenmonoxid einen Sauerstoffmangel im Blut. Dies führt nicht nur zu der charakteristischen grauen Haut von Rauchern, sondern auch zu einer gestörten Wundheilung.
Falten
Der zweite Prozess hängt mit der vermehrten Bildung von freien Sauerstoffradikalen in der Haut zusammen, die durch Zigarettenrauch verursacht wird. Eine Zunahme dieser Moleküle führt zu einer Zunahme der Zellen (Matrixmetalloproteasen). Diese Zellen bauen Kollagen und Elastin ab und verursachen Falten. Dabei werden die Muskeln um den Mund beim Einatmen von Zigarettenrauch ständig beansprucht. Dies trägt zu den typischen Raucherfalten um den Mund bei.
Rauchen erhöht das Risiko von Hautkrankheiten
Die oben genannten Prozesse wirken sich auch auf den Ausbruch oder die Verschlimmerung einiger Hautkrankheiten aus. So haben beispielsweise starke Raucher ein sechsfach erhöhtes Risiko, an Hidradenitis suppurativa zu erkranken, einer chronisch entzündlichen Erkrankung der Haarfollikel. Darüber hinaus ist Rauchen ein starker Risikofaktor für die Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen, einer Form von Hautkrebs. Schließlich kann sich das Rauchen negativ auf die Schuppenflechte auswirken, und zwar vor allem auf deren Unterform Pustulosis palmoplantaris.
Pflege deine Haut!
Rauchen und gesunde Haut: das passt nicht zusammen. Mein Motto lautet: Denke an deine Haut. Und das nicht(!) rauchen, passt bestens dazu. Und noch etwas: Weltweit werden riesige Summen für Antifaltenkosmetika ausgegeben, obwohl man Falten nicht ‚wegcremen’ kann. Was ist wirklich sinnvoll gegen die Hautalterung? Höre mit dem Rauchen auf und schütze die Haut vor der Sonne; verwende ein gutes Sonnenschutzmittel und trage täglich eine Tagescreme mit LSF auf. Im Kampf gegen die Hautalterung sind keine anderen Maßnahmen so wirksam wie diese!
Literatur (u. a.)
Ortiz, A., Grando, S.A. (2012). Smoking and the skin. International Journal of Dermatology.250 – 262.
Suwandy, F., Meijden, van der., W.I. (2013). Roken en de huid. Nederlands Tijdschrift voor Dermatologie en Venereologie. 666 – 671.
