Warum Parfüm und Duftstoffe in der Hautpflege schlecht sind

Warum Parfüm und Duftstoffe in der Hautpflege schlecht sind
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Ich empfehle dir, keine Hautpflegemittel mit Parfüm und/oder Duftstoffen zu verwenden. Warum sage ich “und/oder”? Weil auch “parfümfreie” Cremes Duftstoffe enthalten können. Aber warum ist Parfüm schlecht für die Haut? Und wie weißt du, ob du ein parfümfreies Kosmetikprodukt kaufst? Ich erkläre es dir.

Warum ist Parfüm schlecht für die Haut?

Parfüm ist gut für die Nase (ein schöner Geruch), aber nicht für die Haut. Ganz im Gegenteil! Parfüm ist schlecht für die Haut, denn man kann eine Allergie dagegen entwickeln: ein Kontaktekzem. Jeder vierte Erwachsene in Europa hat eine Hautallergie, und Parfüm ist dabei die Hauptursache.

Eine Allergie gegen Parfüm kann von einem Dermatologen mithilfe von Klebetests diagnostiziert werden. Du kannst dich aber auch zu Hause auf eine Hautallergie testen. Wenn du eine Allergie gegen einen Duftstoff hast und eine Creme verwendest, die diesen Stoff enthält, bekommst du Ausschlag, oft in Form eines Ekzems. Zum Beispiel dort, wo du das Produkt verwendest (am Hals, hinter den Ohren, an den Handgelenken oder unter den Achseln), aber auch im Gesicht, auf den Augenlidern (wo die Haut dünn und empfindlich ist) oder an den Händen (Handekzem).

Auch wenn du derzeit nicht allergisch auf Duftstoffe reagierst, empfehle ich, bei deiner Hautpflege so weit wie möglich auf Parfüm zu verzichten. Selbst wenn man nicht sofort bemerkt, dass ein Duftstoff die Haut reizt, kann man über Nacht allergisch darauf reagieren.

Parfümfreie Creme, die “duftet”

Leider ist es noch nicht so einfach, Parfüm zu vermeiden. Eine Creme, auf der “parfümfrei’”oder “ohne Parfüm” steht, kann durchaus Duftstoffe enthalten.

Dies verhält sich folgendermaßen: Es gibt Hunderte von Duftstoffen, die in drei Gruppen unterteilt werden:

  1. Verbotene Duftstoffe
  2. Duftstoffe, die verwendet werden dürfen, und nach europäischem Recht auf der Verpackung angegeben werden müssen
  3. Frei zugelassene Duftstoffe

Die zweite Gruppe zählt 26 Duftstoffe. Das sind Stoffe, die – in einer bestimmten Menge – für jemanden mit einer Parfümallergie ein Problem darstellen können.

Frei zugelassene Duftstoffe müssen auf dem Etikett nicht gesondert aufgeführt werden; sie werden sozusagen in einen Topf geworfen und in der Liste der Inhaltsstoffe mit dem einfachen Wort “Parfüm” oder “Fragance” aufgeführt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass diese Stoffe deshalb nicht schädlich sind; man kann auch eine Kontaktallergie gegen diese Duftstoffe entwickeln. Je weiter oben auf der Liste der Inhaltsstoffe, desto mehr Parfüm ist in dem Produkt enthalten.

Manchmal sind die Duftstoffe noch separat aufgeführt, obwohl dies nicht erforderlich ist. Das sind Inhaltsstoffe, die sehr unschuldig und pflegend klingen (Orangenblüte, Rosenöl, Sandelholzöl, Jasminöl usw.), dabei aber gar nicht für deine Haut geeignet sind.

Hypoallergenes oder natürliches Parfüm

Einige Marken bieten hypoallergene Kosmetika oder Naturkosmetika an. Leider sind diese Produkte nicht unbedingt besser als andere. Eine hypoallergene Creme kann beispielsweise trotzdem Duftstoffe enthalten! Und eine natürliche Creme kann ein natürliches Parfüm enthalten, was einen solchen Duft nicht weniger ungeeignet macht als ein nicht-natürliches Parfüm (synthetischer Duftstoff). Es handelt sich dabei häufig um Stoffe, die für allergische Reaktionen berüchtigt sind.

Sowohl “hypoallergen” als auch “natürlich” sind Begriffe, die nichts über die Produktsicherheit aussagen. Lies auch dazu: Die Wahrheit hinter kosmetischen Behauptungen.

Parfüm in Kosmetik

Alle von mir entwickelten Hautpflegeprodukte (Dr Leenarts) sind völlig frei von Parfüm und Duftstoffen. Etwas, das normal und die Norm sein sollte. Doch leider ist parfümfreie Hautpflege immer noch eine Seltenheit – vor allem, wenn man durch die Drogerien geht. Die Regale sind voll mit gut duftenden Kosmetikprodukten. Bodylotions, Gesichtscremes, Sonnenschutzmittel, Handcremes und sogar Baby-Cremes(!) enthalten Parfüm.

Die Kosmetikmarken fügen ihren Hautpflegeprodukten einen Duft zu, damit ihr Produkt angenehm riecht oder um einen bestimmten anderen Geruch zu überdecken. Letzteres ist beispielsweise bei Selbstbräunern der Fall, die ohne Parfüm einen sehr unangenehmen Geruch hätten.

Willst du dennoch gut riechen? Dann hole dir den herrlichen Duft aus einem Parfümflakon und sprühe das Parfüm auf dein Haar oder deine Kleidung!

Meine Tipps:

  • Schau in der Liste der Inhaltsstoffe nach, ob du Parfüm, Fragance oder einen der 26 Duftstoffe findest, und folge deiner Nase. Wenn ein Produkt gut riecht bzw. duftet, dann ist in jedem Fall Parfüm enthalten.
  • Bist du auf der Suche nach Hautpflegeprodukten, die wirklich frei von Duftstoffen und/oder Parfüm sind? Dann schaue dir die von mir entwickelten Produkte an. Meine Produkte enthalten keine Wirkstoffe, die für die Haut schädlich sein können, und somit findest du darin auch keine Duftstoffe. Du kannst sich selbst überzeugen: Meine Cremes riechen nach… nichts!