Hautwolf

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Hautwolf
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Hautwolf ist ein Ausschlag, der besonders in feucht-warmen Hautfalten auftritt, d. h. an Stellen, wo die Haut aneinanderreibt. Hautwolf ist bei Säuglingen, aber auch bei Erwachsenen oder älteren Menschen anzutreffen. Zum Glück lässt sich der Hautwolf mit einer Zinksalbe behandeln. Erfahre, wie du Hautwolf vermeiden kannst.

Dr Leenarts über Hautwolf

Was ist Hautwolf?

  • Bei Hautwolf ist die Haut gerötet, oft feucht und kann muffig riechen.
  • In der Regel tritt die Reizung in der Leiste, unter den Brüsten, in einer Bauchfalte oder hinter dem Ohr auf.
  • Bei Hautwolf ist es wichtig, die Haut trocken zu halten. Meine Barriereschutzcreme mit einem hohen Zinkoxidgehalt und ohne Parfüm kann dabei helfen.

Verlauf und Beschwerden

Hautwolf ist die allgemeine Bezeichnung für eine gerötete und gereizte Haut in den Körperfalten. Der medizinische Begriff für Hautwolf lautet Intertrigo. Bei Säuglingen sieht man manchmal einen roten Ausschlag in den Nackenfalten oder am Po, den wir auch Windelausschlag nennen. Bei Erwachsenen und älteren Menschen treten die Reizungen vor allem in der Leiste, den Achselhöhlen, der Bauchfalte oder unter den Brüsten auf.

Wie entsteht Hautwolf?

Hautwolf tritt in den Hautfalten auf. Dort, wo die Haut aneinander reibt und es warm und feucht ist. Dies reizt die Haut und macht sie anfällig für Infektionen mit Bakterien und Pilzen wie Candida albicans.

Hautwolf tritt häufiger bei übergewichtigen Erwachsenen (Adipositas), Diabetikern (Zuckerkrankheit) und Patienten oder älteren Menschen auf, die lange Zeit bettlägerig sind oder im Rollstuhl sitzen.

Wie erkenne ich Hautwolf?

Hautwolf erkennt man an einem roten Ausschlag in einer Hautfalte. Zum Beispiel in der Leiste, in der Gesäßfalte, am oder um den Bauch, unter den Achseln oder unter dem BH und den Brüsten. Auch am Nabel und im Bereich hinter den Ohren kann Hautwolf auftreten. Die Haut in einer solchen Hautfalte ist oft gerötet, feucht und kann muffig riechen.

Hautwolf unter den Brüsten

 

Foto: Hautwolf unter der Brust

Behandlung von Hautwolf

Bei beginnendem Hautwolf, der nicht allzu schwerwiegend ist, genügt es manchmal, die Haut an der betroffenen Stelle gut trocken zu halten.

Außerdem kannst du Hautwolf mit einer Barriereschutzcreme, die einen hohen Zinkoxidgehalt aufweist, behandeln. Zink bildet nämlich eine Schutzschicht auf der Haut und hat eine trocknende Wirkung. So kann sich die Haut in aller Ruhe selbst reparieren und wird nicht überreizt. Verwende bei Hautwolf nur Cremes bzw. Salben, die kein Parfüm oder Alkohol enthalten, da dies die Haut nur noch mehr reizt.

In manchen Fällen ist es erforderlich, zusätzlich zur Zinksalbe eine antimykotische oder Ekzemcreme aufzutragen. In diesem Fall solltest du deinen Hausarzt aufsuchen.

Tipps für Hautwolf

  • Bei akutem, nässendem Hautwolf sorgen kalte Kompressen für schnelle Linderung. Dazu befeuchtest du ein Geschirrtuch und legst es auf die betroffene Stelle.
  • Gegen Hautwolf kannst du eine Zinksalbe ohne Parfüm und Alkohol verwenden.
  • Vermeide es, die Haut abzureiben.
  • Vermeide Druck auf die Haut und trage möglichst keine eng anliegende Kleidung.
  • Sorge dafür, dass die betroffene Hautstelle ausreichend Luft bekommt. So kann die Haut trocknen.
  • Behandle Inkontinenz oder übermäßiges Schwitzen, um Hautreizungen durch Schweiß oder Urin zu vermeiden.
  • Verwende Talkumpuder, um die Haut gründlich trocken zu halten und das Auftreten von Hautwolf zu vermeiden.

„Es gibt zahlreiche Hautkrankheiten, die dem Hautwolf ähneln. Denke an Pilzinfektionen, Schuppenflechte und Ekzeme. Um herauszufinden, ob du tatsächlich Hautwolf hast, empfiehlt sich ein Besuch beim Hausarzt.“

Marjolein Leenarts, Dermatologin

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Häufig gestellte Fragen zu Hautwolf

Ist Hautwolf ansteckend?

Nein, zum Glück ist Hautwolf nicht ansteckend.

Wie kann ich sicher sein, dass es sich um Hautwolf handelt?

Um absolut sicher zu sein, solltest du deinen Hausarzt oder Dermatologen befragen. Oft erkennt der Arzt den Hautwolf sofort und es sind keine weiteren Untersuchungen erforderlich.

Könnte es sein, dass es sich um etwas Anderes als nur um Hautwolf handelt?

Ja, denn es gibt zahlreiche Hautkrankheiten, die dem Hautwolf ähneln. Denke an Pilzinfektionen, Schuppenflechte und Ekzeme.

Hautwolf bei meinem Baby, was kann ich dagegen tun?

Hat dein Baby einen Hautwolf hinter dem Ohr oder in den Hautfalten? Auch dann ist es wichtig, diese Hautstellen trocken zu halten. Zum Beispiel mit meiner Zinksalbe für Säuglinge: Dr Leenarts Baby Wundschutzcreme.  Diese Salbe mit Zinkoxid ist sowohl für Hautwolf als auch für Windelausschlag geeignet. Die Creme enthält natürlich keine reizenden Inhaltsstoffe und ist daher für Babys geeignet.

Sollte ich den Hautwolf mit Gazestreifen bedecken?

Gazestreifen sind aus Baumwolle. Indem du sie in die Hautfalte legst, verhinderst du, dass die Haut aneinander reibt, zudem wird die Feuchtigkeit absorbiert. Gazestreifen werden also hauptsächlich verwendet, um das Auftreten von Hautwolf zu vermeiden.

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