Pilze finden sich überall. Mit etwas Pech infizierst du deine Haut oder Nägel. Die Füße sind am anfälligsten für Pilzbefall. Zwischen den Zehen, an den Fußsohlen oder auf den Zehennägeln… Darum erfährst du hier alles über die Behandlung von Fußpilz. Als Dermatologin gebe ich dir auch ein paar Tipps zur Vorbeugung gegen Fußpilz.
Dr Leenarts über Fußpilz
Kurz gesagt
- Schweißfüße, schlecht belüftete Socken und Schuhe… Das macht die Füße anfällig für Pilzbefall.
- Du hast möglicherweise Beschwerden wie ein Schwimmekzem (Fußpilz) oder Nagelpilz an den Füßen.
- Fußpilz kann mit einer Fußpilzcreme und Nagelpilz mit Medikamenten behandelt werden.
- Trage an öffentlichen Orten Flip-Flops und trockne dir die Füße immer gründlich ab – auch zwischen den Zehen.
Fußpilz (Schwimmekzem)
Fußpilz kann an verschiedenen Stellen auftreten: auf den Fußsohlen, zwischen den Zehen oder auf den Fußnägeln. Wenn du ihn auf der Haut hast, spricht man häufig von einem Schwimmekzem.
Was ist ein Schwimmekzem?
Zunächst einmal möchte ich ein Missverständnis ausräumen: Das Schwimmekzem ist eigentlich gar kein Ekzem, sondern eine Pilzinfektion. Dass hier so viel Verwirrung herrscht, ist nicht überraschend. Denn das sogenannte Schwimmekzem kann einem Ekzem sehr ähnlich sein, und wenn man oft schwimmt und duscht, besteht ein höheres Risiko, dass es auftritt.
Das Schwimmekzem ist eine Form des Fußpilzes, die häufig zwischen dem vierten und fünften Zeh auftritt, d. h. zwischen den beiden kleinsten Zehen. Wenn du genau hinsiehst, kannst du erkennen, dass diese Zehen ziemlich eng zusammenstehen und weniger natürlich belüftet werden. Also eine warme, schwüle und feuchte Umgebung. Das ist genau das, was der Pilz mag. Und eben aus diesem Grund sind Pilze häufig an den Füßen zu finden.
Fußpilz ist weit verbreitet. Jeder zehnte Bürger ist davon betroffen. Schweißfüße und schlecht belüftete Socken und Schuhe sind oft die Ursache. Darüber hinaus ist Fußpilz ansteckend, denn die Pilze finden sich in den Hautschuppen. Wenn sich die Schuppen lösen und auf dem Boden der Dusche oder in öffentlichen Bereichen, z. B. auf dem Boden des Schwimmbads oder einer Umkleidekabine, landen, kann sich jemand anderes eine Pilzinfektion zuziehen. Aber zum Glück bekommt nicht jeder, der auf einen Pilz tritt, sofort Fußpilz; man muss auch ein wenig empfindlich dafür sein.
Auf jeden Fall sollte man sich nach dem Schwimmen oder Duschen immer gut zwischen den Zehen abtrocknen, damit der Fußpilz keine Chance hat!
So erkennst du Fußpilz bzw. ein Schwimmekzem
Den Fußpilz oder das Schwimmekzem zwischen den Zehen erkennt man an Rissen und grauweißen Schuppen. Gelegentlich kann die Haut hier jucken. Das Schwimmekzem an den Fußsohlen ist an der schuppigen, geröteten Haut zu erkennen. Manchmal sieht man auch Blasen oder Pickel.
Hast du Warzen an den Füßen? Diese werden nicht durch einen Pilz, sondern durch ein Virus verursacht.
Nagelpilz
Ein Pilz kann auch auf den Nägeln auftreten – in diesem Fall auf den Zehennägeln. Wir sprechen dann von Nagelpilz. Nagelpilz tritt am häufigsten bei älteren Menschen auf. Menschen mit einem schwachen Immunsystem und Patienten mit Diabetes sind ebenfalls anfälliger für Pilzbefall.
Ein Nagelpilz ist dicker und brüchig. Ein anderes Wort für einen solchen verdickten, brüchigen Nagel ist Nagelmykose. Sie wird in der Regel durch eine Pilzinfektion verursacht. Natürlich gibt es auch andere Ursachen für einen verdickten Nagel, wie z. B. die Schuppenflechte, aber auch das Alter oder eine schlechte Durchblutung können eine Rolle spielen. In den meisten Fällen ist jedoch eine Pilzinfektion die Ursache. Es gibt mehrere ‚Pilzgruppen’, die Nagelpilz verursachen können. Und wie ein Schwimmekzem sind auch Nagelpilze ansteckend.
So erkennst du Nagelpilz
Nagelpilz beginnt meist an den großen Zehennägeln. Der Nagel verfärbt sich weißlich-gelblich bis bräunlich. Später wird er dicker, brüchig und kann sich sogar teilweise ablösen.
Behandlung von Fußpilz
Eine Pilzinfektion der Haut, zum Beispiel zwischen den Zehen oder an der Fußsohle, kann mit einer Fußpilzcreme behandelt werden: einer sogenannten antimykotischen Creme. Sie ist in Drogerien, beim Hausarzt oder Dermatologen erhältlich.
Nagelpilz ist etwas schwieriger zu behandeln; leider helfen Cremes oder andere lokal anzuwendende Mittel in der Regel nicht gegen Pilznägel. Und von selbst gehen sie auch fast nie weg. Die einzige Möglichkeit ist die medikamentöse Behandlung durch den Hausarzt oder Dermatologen. Du musst das Medikament mindestens drei Monate lang einnehmen.
Wenn du einen beginnenden Nagelpilz hast, kann manchmal eine Creme oder eine andere lokale Behandlung noch erfolgreich sein.
Nagelpilz beim Kind
Wenn du glaubst, dass dein Baby oder Kind einen Nagelpilz hat, solltest du den Arzt um Rat fragen.
Tipps gegen Fußpilz
- Gehe nicht barfuß durch öffentliche Bereiche, sondern trage Flip-Flops.
- Trockne die Füße nach dem Duschen und Schwimmen gut ab! Auch zwischen den Zehen. So hat der Pilz weniger Chancen.
- Trage saubere, trockene Strümpfe und atmungsaktive Schuhe.
- Bestäube die Innenseite deiner Schuhe und Strümpfe mit Anti-Pilz-Talk, um die Schimmelsporen abzutöten. So vermeidest du, dich immer wieder erneut anzustecken.
- Nägel lackieren? Glücklicherweise ist dies bei einer Pilzinfektion erlaubt. So kannst du im Sommer trotzdem offene Sandalen tragen!
Häufige Fragen zu Fußpilz
Fußpilz ist grundsätzlich ansteckend. Aber nicht jeder ist gleich anfällig für Fußpilz.
Leider hilft Essig weder gegen Fuß- noch gegen Nagelpilz. Das beste Mittel gegen Fußpilz ist wirklich eine Fußpilzcreme.
Wenn es dich sehr stört, kannst du dies tun, aber es ist absolut nicht notwendig. Fußpilzblasen sind in der Regel sehr empfindlich und platzen von allein auf. Wenn du sie aufstechen willst, tue dies vorsichtig und mit einer sterilen Nadel.
Teebaumöl, Fußbäder mit Soda gegen Fußpilz… Alles Dinge, die im Internet als Hausmittel kursieren. Dies wurde nie eingehend recherchiert, also würde ich es auch nicht versuchen. Frage einfach deinen Hausarzt.