Ein Muttermal (bzw. Leberfleck) ist eine Anhäufung von Pigmentzellen. Ein ganz normales Phänomen. Die meisten Muttermale verursachen also auch keine Probleme. Dennoch ist es ratsam, sie im Auge zu behalten. Ein Muttermal kann sich in einen bösartigen Hauttumor, ein Melanom, verwandeln. Ein atypisches Muttermal kannst du mithilfe der ABCDE-Methode überwachen.
Dr Leenarts über Muttermale
Kurz gesagt
- Muttermale sind eine normale Erscheinung. Manche Menschen haben mehr davon als andere.
- Überprüfe deine Muttermale nach der genannten ABCDE-Methode.
- Wende dich an deinen Hausarzt oder Dermatologen, wenn du Zweifel in Hinblick auf ein Muttermal hast.
Verlauf und Beschwerden
Ein gewöhnliches Muttermal besteht aus Melanozyten. Diese Zellen produzieren das Melanin. Dies ist das Pigment, das der Haut die Farbe verleiht und sie gleichzeitig vor den schädlichen Auswirkungen des Sonnenlichts schützt. Wenn sich diese Pigmentzellen zusammenballen, entsteht eine braune Verfärbung der Haut: das Muttermal.
Warum bekomme ich immer mehr Muttermale?
Manche Muttermale sind hellbraun, während andere fast schwarz werden. Die Farbe eines Muttermals hängt unter anderem von der Konzentration der Melanozyten und dem Ausmaß ihrer Pigmentbildung ab.
Ob man viele oder wenige Muttermale hat, ist weitgehend genetisch bedingt. Aber auch Hormone und die Sonnenbelastung während der Kindheit spielen eine große Rolle.
Behandlung
Du brauchst Muttermale nicht zu behandeln. Allerdings solltest du sie im Auge behalten. Ein normales Muttermal kann sich in einen bösartigen Hauttumor, ein Melanom, verwandeln.
Wie sieht ein verdächtiges Muttermal aus?
Worauf du achten solltest: Wenn ein Muttermal wächst, juckt oder schmerzt, wenn sich Schorf bildet, wenn es zu bluten beginnt oder wenn das Muttermal Farbe oder Form verändert, könnte etwas nicht in Ordnung sein. Bestehen Zweifel, ob es sich um ein bösartiges Muttermal (Melanom) handelt, so wird es entfernt und untersucht.
Kontrolle der Muttermale
Die beste Methode zur Überprüfung von Muttermalen ist die ABCDE-Methode.
Asymmetrie
Bei einem asymmetrischen Muttermal unterscheidet sich die eine Hälfte des Muttermals von der anderen Hälfte. Ein Muttermal ist symmetrisch, wenn man es mithilfe einer imaginären durch die Mitte sozusagen spiegeln kann. Melanome sind in der Regel asymmetrisch.
Border (Grenze)
“Border” bezieht sich auf den Rand/die Grenze eines Leberflecks, d. h. die Grenze zur normalen Haut. Bei Melanomen sind die Ränder oft gezackt und unregelmäßig.
Color (Farbe)
Ändert sich die Farbe eines Muttermals oder hat es mehr als zwei verschiedene Farben (schwarz, blau, grau, braun, rot oder weiß), solltest du einen Arzt aufsuchen.
Diameter (Durchmesser)
Das Muttermal ist größer als sechs Millimeter. Beunruhigende oder bösartige Muttermale bzw. Melanome sind oft größer als sechs Millimeter im Durchmesser.
Entwicklung
Das Muttermal hat sich verändert. Bei Veränderungen ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Tipps für Muttermale
- Kontrolliere die Muttermale regelmäßig selbst oder lass dies deinen Partner tun. Gehe dabei nach der ABCDE-Methode vor. Im Zweifelsfall wende dich immer an deinen Hausarzt oder Dermatologen.
- Wenn dich ein Haar, das aus einem Muttermal herauswächst, stört, kannst du es problemlos mit einer Pinzette entfernen. Im Gegensatz zu dem, was gelegentlich behauptet wird, schadet dies absolut nicht.
- Mache mit dem Handy ein Foto von deinen Muttermalen. So kannst du jederzeit überprüfen, ob sich etwas verändert hat.
- Bei Muttermalen ist kein besonderer Sonnenschutz erforderlich. Schütze deine gesamte Haut gut vor der Sonne, und damit auch deine Muttermale.
Häufige Fragen zu Muttermalen
Etwa eines von hundert Neugeborenen hat ein Muttermal. Dies wird auch als kongenitaler Nävus bezeichnet. Vor allem bei großen, angeborenen Muttermalen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich eine der Muttermalzellen im Laufe des Lebens bösartig entwickelt. Diese großen angeborenen Muttermale werden häufig präventiv entfernt, soweit dies möglich ist.
Bei einem atypischen oder beunruhigenden Muttermal, das anders aussieht als deine übrigen Muttermale, machst du dir wahrscheinlich Sorgen: Habe ich ein Melanom? Handelt es sich um ein blutendes und/oder wachsendes Muttermal, oder ändert sich seine Farbe oder Form? Oder hast du ein schmerzhaftes Muttermal, juckt es ober bildet sich eine Kruste? An all diesen Symptomen kann man gelegentlich ein Melanom erkennen. Bei einer der oben genannten Veränderungen solltest du deine Muttermale immer von einem Arzt untersuchen lassen.
Melanomen spürt man in der Regel nicht. Die meisten Betroffenen haben nicht einmal Symptome an der Stelle selbst. Und das ist oft der Grund, den Besuch beim Hausarzt zu verschieben. Das ist unklug! Im Zweifelsfall solltest du einen Termin bei deinem Hausarzt vereinbaren.
Wenn du immer mehr Muttermale bekommst, machst du dir vielleicht Sorgen, dass ein verdächtiges Muttermal darunter ist. Dies muss jedoch nicht der Fall sein. Viele Muttermale zu bekommen, gehört zum Älterwerden einfach dazu. Dies hält in der Regel bis zum Alter von etwa fünfzig Jahren an. Sowieso treten auf einer alternden Haut vielerlei Flecken und Warzen auf, die zuvor nicht da waren. Beobachte jeden neuen Leberfleck mithilfe der ABCDE-Methode.
Nein, es ist keine gute Idee, ein Muttermal selbst zu entfernen. Wenn du ein Muttermal entfernen lassen möchtest, wende dich an deinen Hausarzt, um die Möglichkeiten zu besprechen.
In der Regel verschwinden Muttermale nicht spontan. Eine Ausnahme bilden die sogenannten Halonävi. Bei den Halonävi bildet sich ein weißer Fleck um das Muttermal herum. Das Immunsystem der Haut macht hier einen Fehler und greift statt Bakterien und Viren eine körpereigene Zelle an, nämlich die Pigmentzelle. Manchmal verschwindet der Leberfleck vollständig von selbst und hinterlässt einen kleinen weißen, runden Fleck.
Wenn du ein Muttermal hast, aus dem Haare herauswachsen, kannst du diese problemlos entfernen, z. B. mit einer Pinzette. Dass das Ausreißen eines Haares aus einem Muttermal einen bösartigen Prozess auslöst, gehört ins Reich der Fabeln. Lies auch meinen Blog zu diesem Thema.