Hautkrebs

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Hautkrebs
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Hautkrebs ist die meist verbreitete Form von Krebs und ist leider auch immer häufiger anzutreffen. UV-Strahlung sowie Solarien können das Hautkrebsrisiko erhöhen. Du kannst Hautkrebs an einer Veränderung der Haut erkennen, z. B. an einer glänzenden Beule oder einer rauen Stelle. Hautkrebs kann sich schnell entwickeln und wachsen: Deshalb ist es wichtig, ihn früh zu erkennen. Wie erkennt man Hautkrebs und wie schützt man sich davor? Hierzu ein paar Ratschläge und Tipps.

Dr Leenarts über Hautkrebs

Kurz gesagt

  • Es gibt viele verschiedene Formen von Hautkrebs, aber die drei häufigsten sind Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom und Melanom.
  • Hautkrebs kann überall auf der Haut auftreten, z. B. auch auf den Augenlidern, der Kopfhaut, im Ohr oder an den Nägeln. Deshalb ist es wichtig, Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. 
  • Er tritt jedoch häufiger an Körperstellen auf, die viel Sonnenlicht ausgesetzt sind, wie z. B. im Gesicht und auf den Handrücken.
  •  Je mehr Sonnenschädigungen man hat, desto höher die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken.
  •  Schutz vor UV-Strahlung wird durch schützende Kleidung oder Sonnenschutzmittel sichergestellt.
  •  Wende dich an deinen Hausarzt oder Dermatologen, wenn du Zweifel an einer Hautanomalie hast.

Verlauf und Beschwerden

Formen von Hautkrebs

Wie erkennt man Hautkrebs? Ich beschreibe die drei häufigsten Formen.

1.Basalzellkarzinom

Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Form von Hautkrebs. Es wächst sehr langsam. Es gibt verschiedene Formen des Basalzellkarzinoms: eine oberflächlich wachsende Form, die aussieht wie ein schuppiger Fleck; diese Form verursacht in aller Regel keine Symptome, kann aber leicht jucken. Das knotig wachsende Basalzellkarzinom sieht aus wie eine rosa- oder hautfarbene, glänzende Beule, die zum Teil ein paar Blutgefäße aufweisen kann. Auch dieser Krebstyp verursacht in der Regel nur wenige Symptome, kann aber jucken, schmerzen oder dazu neigen, sich zu öffnen und leicht zu bluten. Es gibt allerdings auch aggressivere Formen, die in die Tiefe wachsen und das umliegende Gewebe angreifen. Im Prinzip breitet sich das Basalzellkarzinom nicht aus.

2.Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom ist die zweithäufigste Form von Hautkrebs und neigt im Gegensatz zum Basalzellkarzinom zu einem schnellen Fortschreiten. Es entsteht in der Regel an einer Stelle, an der bereits eine Sonnenschädigung vorliegt, wobei dies als Vorstadium bezeichnet wird. Diese Hautanomalie hat ein schuppiges, manchmal auch gerötetes Erscheinungsbild und fühlt sich rau an. Bei weitem nicht alle diese Flecken entwickeln sich zu einem Plattenepithelkarzinom, aber wenn dies der Fall ist, wird der Fleck größer und verursacht gelegentlich bereits erste Symptome. So zum Beispiel Schmerzen oder leichte Blutungen. Diese Art von Hautkrebs kann auf die Lymphknoten und andere Organe übergreifen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

3.Melanom

Ein Melanom ist ein bösartiges Muttermal und kann eine aggressive Form von Hautkrebs sein. Wie du diese Form von Hautkrebs erkennen kannst und weitere Informationen dazu findest du im Ratgeber zu Muttermalen

Wer kann an Hautkrebs erkranken?

Hautkrebs kann in jedem Alter auftreten, wird aber häufiger in höherem Alter beobachtet. Menschen mit heller Haut haben ein höheres Hautkrebsrisiko als Menschen mit dunklerer Haut. Menschen mit einem gestörten Immunsystem (z. B. aufgrund der Einnahme von immunhemmenden Medikamenten) haben ein erhöhtes Risiko, ein Plattenepithelkarzinom zu entwickeln. Menschen mit vielen Sonnenschädigungen haben ebenfalls ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

 

Diagnose

Wie wird die Diagnose gestellt?

In einigen Fällen kann der Hausarzt oder Dermatologe die Diagnose anhand des Aussehens stellen, aber in der Regel wird diese Diagnose durch eine Hautbiopsie bestätigt. Dabei wird unter örtlicher Betäubung ein Stück Haut entnommen und mikroskopisch untersucht.

Behandlung von Hautkrebs

Hautkrebsbehandlung

Hautkrebs wird in der Regel operativ behandelt, wobei die Aussichten in vielen Fällen günstig sind. Einige Formen des Basalzellkarzinoms oder Vorstadien des Plattenepithelkarzinoms können mit einer Chemotherapie-Creme behandelt werden.

Vorbeugung gegen Hautkrebs

Man kann es nicht oft genug wiederholen, aber der Schutz deiner Haut vor der Sonne ist eines der wichtigsten Dinge, die du tun kannst. Dies kann geschehen, indem man die Sonne meidet, einen Sonnenschutz benutzt oder schützende Kleidung trägt.

Erkennen von Hautkrebs

  • Nicht heilende Wunden bzw. Flecken
  • Eine Hautanomalie schmerzt, juckt oder brennt
  • Wachsende Hautanomalien
  • Leicht blutende Hautanomalien
  • Wenn Hautkrebs bei dir oder in deiner Familie häufiger vorbekommen ist, kann es ratsam sein, deine Haut vom Hausarzt oder Dermatologen vorbeugend untersuchen zu lassen.

Tipps zu Hautkrebs

  • Kontrolliere die Haut regelmäßig selbst oder lass dies deinen Partner tun. Im Zweifelsfall wende dich immer an deinen Hausarzt oder Dermatologen.
  • Mit der Skinvision-App kannst du deine Haut überwachen.
  • Schütze deine Haut das ganze Jahr über vor der Sonne (UVA- und UVB-Strahlen), indem du eine Tagescreme mit LSF verwendest.
  • Begebe dich rechtzeitig in den Schatten.

„Zweifel über ein Muttermal? Suche stets den Hausarzt oder Dermatologen auf.“

Marjolein Leenarts, Dermatologin

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Häufige Fragen zu Hautkrebs

Warum wird Hautkrebs immer häufiger?

Der Anstieg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Bevölkerungswachstum, Alterung der Bevölkerung und bestimmte Risikofaktoren wie heller Hauttyp und Exposition gegenüber UV-Strahlung durch Sonne und Solarium.

Ab welchem Alter kann man Hautkrebs bekommen?

Hautkrebs tritt am häufigsten im höheren Lebensalter auf (70 bis 80 Jahre). Er kann jedoch in jedem Alter auftreten (auch bei Kindern). Da er immer häufiger vorkommt, sind auch junge Menschen davon betroffen.

Ist Hautkrebs schmerzhaft?

Hautkrebs kann jucken oder schmerzen, zumeist ist dies zwar nicht der Fall, und dennoch ist es wichtig, deine Haut immer wieder selbst zu kontrollieren.

Bekomme ich keinen Vitamin-D-Mangel, wenn ich mich immer gegen die Sonne schütze?

Theoretisch könnte es sein, dass Sonnenschutzmittel die Vitamin-D-Produktion hemmen, doch in der Praxis tragen die Menschen nicht annähernd genug dafür auf, vielmehr bleiben sie weitaus länger in der Sonne. Um die tägliche Menge an Vitamin D zu erhalten, reicht es aus, sich regelmäßig 15-30 Minuten in der Sonne aufzuhalten.

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