Man sieht ihn auf altem, rissigem Porzellan und bei alten Gemälden mit Rissen in der Farbe, aber auch an älterer Haut, die teils so trocken ist, dass sie von selbst aufspringt, den ‚Craquelé-Effekt’. Während dies bei Porzellan und alten Gemälden seinen Reiz hat, bist du weniger glücklich, dieses Symptom auf deiner Haut zu entdecken. Als Dermatologin erkläre ich dir, wie es dazu kommt und wie man rissige Haut am besten pflegt.
Wie entsteht rissige Haut?
Craquelé ist französisch für ‚brüchig’”, man spricht es aus wie krackeleh. Rissige Haut ist häufig bei extrem trockener, älterer Haut anzutreffen. Mit zunehmendem Alter wird die Haut trockener, dünner und brüchiger. Die Talgdrüsen produzieren weniger Hautfette, was zu rissiger Haut führt. Manchmal ist die Haut so trocken, dass sie von selbst aufspringt und man die Risse in der Haut gut hervortreten.
Die Hautalterung ist ein natürlicher Prozess. Doch manchmal können externe Faktoren den Prozess beschleunigen. So sehen wir, dass rissige Haut im Winter häufiger vorkommt. Die kalten Wintermonate bringen kalte, trockene Luft mit sich. Außerdem sinkt die Luftfeuchtigkeit, wenn die Zentralheizung den ganzen Tag über eingeschaltet ist.
Eczéma craquelé
In einigen Fällen ist die Haut so extrem trocken, dass es zu einem asteatotischen Ekzem (oder auch Craquelé-Ekzem) kommt. Es beginnt mit trockener, empfindlicher Haut, die mit der Zeit rot und schuppig wird. Im weiteren Verlauf können sich Fissuren bilden. Dies kann sich schließlich auf den gesamten Körper ausbreiten.
Wiederherstellung rissiger Haut
Rissige Haut tritt am häufigsten an den Unterschenkeln auf, kann aber auch an den (Unter-)Armen, Händen und am Rumpf auftreten. Wie pflegt man diese rissige Haut am besten?
Zunächst einmal solltest du nicht zu lange und zu heiß duschen. Eine heiße Dusche trocknet die Haut zusätzlich aus. Beachte außerdem, dass Seifen und Duftstoffe die Haut zusätzlich reizen können, verwende daher ein neutrales Badeöl oder die Duschpflege. Tupfen dich mit einem sauberen, weichen Handtuch trocken (d. h. nicht ‚schrubben’) und trage dann eine fetthaltige neutrale Salbe auf oder verwende du alternativ eine harnstoffhaltige Creme. Lies dazu auch Was Harnstoff für deine Haut tut.
Wenn du ein asteatotisches Ekzem (Eczéma craquelé) vermutest, wende dich an deinen Hausarzt oder Dermatologen. Lies hierzu auch meine Ratgeberseite über Hautalterung.
