Sind juckende Muttermale gefährlich?

Sind juckende Muttermale gefährlich?
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Juckende Muttermale können sehr störend sein. Doch was bedeutet es, wenn dein Muttermal juckt? Was kannst du dagegen tun und – noch wichtiger – ist es gefährlich? Erfahre, worauf du bei einem juckenden Muttermal achten solltest.

Juckendes Muttermal infolge von Reizungen

Nicht jedes juckende Muttermal ist Grund zur Sorge. Häufige Ursachen sind Reizungen durch trockene Haut, scheuernde BH-Träger, Kleidung oder andere Reibungen. Du kannst den Juckreiz lindern, indem du diese Reizungen vermeidest und eine fetthaltige Creme aufträgst.

Wachstum als Ursache

Ein wachsendes Muttermal kann ebenfalls jucken. Anfangs flach, können Muttermale im Laufe des Lebens dicker und erhabener werden, was Juckreiz verursachen kann. Wenn dein Muttermal einheitlich braun, symmetrisch und scharf abgegrenzt ist und lediglich etwas dicker wird, ist dies meist eine normale Veränderung und kein Grund zur Sorge.

Behalte dein Muttermal im Auge

Es ist wichtig, deine Muttermale regelmäßig zu beobachten. In seltenen Fällen kann sich aus einem juckenden Muttermal Hautkrebs entwickeln, begleitet von mehreren Veränderungen wie Farb-, Form-, Abgrenzungs- und Größenänderungen oder Blutungen. Die ABCDE-Methode hilft dir bei der Überprüfung. Siehst du mehrere Veränderungen oder bist unsicher? Konsultiere deinen Hausarzt oder Dermatologen.

Juckender Leberfleck – im Zweifelsfall zum Hautarzt

Ein Dermatologe ist der Spezialist für die Erkennung von Hautkrebs. Oft kann er oder sie das Muttermal schon mit bloßem Auge beurteilen. Mit einem Dermatoskop lassen sich zudem Strukturen in den Hautschichten erkennen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Bei Verdacht wird das Muttermal chirurgisch entfernt und mikroskopisch untersucht.

Auch hier gilt: Ein juckendes Muttermal deutet nicht unbedingt auf eine bösartige Erkrankung hin, sollte aber dennoch beobachtet werden. Vermeide Irritationen, achte auf Veränderungen und kontaktiere einen Dermatologen bei Zweifeln. Es ist besser, ein Muttermal einmal zu viel als einmal zu wenig untersuchen zu lassen.