Braune Flecken im Gesicht, die nach Sonneneinstrahlung dunkler werden? Das könnte ein Melasma sein, auch bekannt als Schwangerschaftsmaske. Besonders wenn sich diese dunklen Flecken auf der Oberlippe befinden, was gelegentlich als Pigmentschnurrbart bezeichnet wird, empfinden viele Frauen dies als störend. Musst du schwanger sein, um diese Flecken zu bekommen? Und gibt es eine Behandlung für Melasmen? Hier erhältst du Ratschläge und Tipps.
Dr Leenarts über Melasma
Kurz gesagt
Melasma – teils auch Chloasma oder Schwangerschaftsmaske genannt – ist eine (meist) chronische Hauterkrankung. Damit ist gemeint, dass sie plötzlich auftritt und dann oft über mehrere Jahre hinweg mehr oder weniger stark präsent ist. Man erkennt sie an einer unregelmäßigen Hyperpigmentierung im Gesicht, d. h. an den dunklen, braunen Flecken. Die Flecken selbst sind nicht symmetrisch, aber sie treten häufig auf beiden Gesichtshälften auf.
Dunkle Verfärbung auf der Oberlippe
In der Regel sieht man Hyperpigmentierungen auf der Stirn, der Oberlippe, den Schläfen, um die Augen und auf den Wangen. Sie treten hauptsächlich bei Frauen und Menschen mit dunklerem Hauttyp auf. Im Sommer verschlimmert sich das Melasma oft und die Pigmentierung tritt durch die Sonneneinstrahlung deutlicher hervor. Das liegt daran, dass braune Flecken sehr empfindlich auf UV-Licht reagieren und dann schnell nachdunkeln. Melasma wird auch als Schwangerschaftsmaske bezeichnet, da es häufig während der Schwangerschaft auftritt.
Ursache des Melasmas
Bei einem Melasma sind die Melanozyten (Pigmentzellen) überaktiv, was zu einer Zunahme von Melanin (Pigment) führt. Das Pigmentsystem ist überempfindlich, doch nicht alle Pigmentzellen reagieren gleich stark. Infolgedessen ist auch keine gleichmäßige Pigmentzunahme auf der gesamten Haut zu beobachten. Dies erklärt das fleckige Aussehen des Melasmas.
Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber die folgenden Faktoren spielen eine wichtige Rolle:
- Sonneneinstrahlung: UV-Strahlung ist ein wichtiger Faktor. Dies kann Melasmen sowohl auslösen als auch verschlimmern.
- Zweitens die Hormone: Schwangerschaft (oft ab dem zweiten Trimester), Verhütungsmittel und andere Hormontherapien.
Und möglicherweise:
- genetische Ursachen
Neuen Erkenntnissen aus der wissenschaftlichen Literatur zufolge kann auch die Hautalterung eine Rolle bei der Entstehung von Melasmen spielen. Die Melaninzunahme kann epidermal (also in der Oberhaut), dermal (in der Lederhaut) oder kombiniert auftreten. Sehr häufig ist eine Melaninzunahme sowohl in der Oberhaupt als auch in der Lederhaut zu verzeichnen (kombiniert).
Die Farbe des Melasmas kann von hell- bis dunkelbraun reichen und manchmal auch ein wenig graubraun sein.
Melasma-Behandlung
Was kann man gegen Melasmen tun?
Eine Frage, die ich in meiner Sprechstunde regelmäßig gestellt bekomme. Und das kann ich gut nachvollziehen. Denn obwohl Melasmen gutartig sind, können die Flecken bzw. Pigmentverfärbungen kosmetisch störend sein.
Die gute Nachricht ist, dass Melasmen mit der Zeit von selbst verschwinden können. Allerdings braucht es Geduld. Es kann Monate oder Jahre dauern. Leider gibt es kein Wundermittel oder eine Behandlung, die Melasmen definitiv heilen. Die Behandlung ist schwierig und die Ergebnisse sind oft enttäuschend. Es können auch Nebenwirkungen auftreten, wie z. B. eine Verschlechterung der Pigmentierung.
Die Behandlung ist oft erfolgreicher, wenn das Pigment in der Epidermis, der obersten Hautschicht (Oberhaut), lokalisiert ist. Es geht also darum, die Symptome zu behandeln, nicht die Ursache.
Das Wichtigste ist die Verwendung von Sonnenschutzmitteln. Die Literatur zeigt, dass Sonneneinstrahlung die Hauptursache für Melasmen ist. Ein Melasma kann durch die Sonne sowohl verursacht als auch verschlimmert werden, daher ist der richtige Schutz der Haut vor UV-Strahlung äußerst wichtig.
- Vermeide Sonneneinstrahlung
- Verwende ein Sonnenschutzmittel, das sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützt. Ausreichend und häufig eincremen (z. B. alle zwei bis drei Stunden)
- Trage eine Kopfbedeckung und halte dich im Schatten auf
Und was ist mit Melasma-Cremes?
Es gibt medikamentöse Salben, die bei Melasmen empfohlen werden. Denke an bleichende bzw. peelende Cremes wie Hydrochinon, Tretinoin oder Azelainsäure-Creme. Manchmal in Kombination mit Kortikosteroid-Cremes.
Ein relativ neues Medikament, das in der Literatur erwähnt wird, ist Tranexamsäure. Es wird in Tablettenform verschrieben, wenn die Cremes nicht ausreichend wirken. Dieses eigentlich zur Behandlung von Blutungen eingesetzte Medikament wird bei Melasmen in einer weitaus geringeren Dosis verabreicht. Du solltest dieses Arzneimittel also nicht nehmen, wenn du ein erhöhtes Thromboserisiko hast, da dieses Medikament die Blutgerinnung fördert.
Andere Melasmabehandlungen
Andere Behandlungen wie Pigmentlaser, Microneedling und Peelings mit Glykolsäure sind alternative Optionen, die du in Betracht ziehen kannst. Bedenke allerdings, dass die Ergebnisse häufig enttäuschend sind. Deshalb ist es wichtig, vorher genau zu prüfen, ob die Behandlung für deinen Hauttyp geeignet ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Wundermittel gibt es leider nicht, und keine Behandlung bzw. Therapie ist bisher zu 100 % wirksam. Dennoch ist es einen Versuch wert.
Zusammenfassung: Denke daran, dass bei allen Behandlungen die Ergebnisse begrenzt sind und es zu Nebenwirkungen kommen kann (Reizung, Hyper- oder Hypopigmentierung). Vielleicht kann dir Camouflage bei einem Melasma einen gewissen Nutzen bieten.
Baumann, L. (2009). Cosmetic Dermatology. Principles and practice. New York: McGraw-Hill Education.
McKesey, J., Tovar-Garza, A., & Pandya, A.G. (2020). Melasma treatment: an evidence-based review. American Journal of Clinical Dermatology, 21(2), 173-225.
Ogbechie-Godec, O. A., & Elbuluk, N. (2017). Melasma: an up-to-date comprehensive review. Dermatology and Therapy, 7, 305-318.
Tipps für Melasma
- Camouflage kann dabei helfen, das Melasma weniger sichtbar zu machen bzw. zu kaschieren. Ein Dermatologe kann dich dazu beraten.
- Schütze deine Haut gut vor UV-Strahlen. Melasma wird oft durch Sonnenlicht verschlimmert und ist dann am meisten sichtbar. Halte dich im Schatten auf, trage eine Kopfbedeckung und meide die Sonne zu den sonnigsten Zeiten des Tages.
- Meide Solarien.
- Schwanger und die Schwangerschaftsmaske behandeln? Warte lieber ab. Viele Behandlungen sind während der Schwangerschaft nicht möglich, was aber auch daran liegt, dass Melasma nach der Schwangerschaft spontan wieder verschwinden kann.
- Wende dich für eine individuelle Beratung an deinen Hausarzt oder Dermatologen.
„Melasma verschwindet von selbst wieder. Es ist eine Hauterkrankung im ‚fruchtbaren Alter’ und sie wird so spontan verschwinden, wie sie gekommen ist.”
Marjolein Leenarts, Dermatologin
Häufige Fragen zu Melasma
Ja, aber Melasma ist bei Frauen weitaus häufiger: bis zu 90 Prozent .
Ja. Menschen mit dunklerer Haut scheinen dafür anfälliger zu sein, aber Melasma kann bei jedem Hauttyp auftreten.
Der wissenschaftlichen Literatur zufolge wurde Melasma in einigen seltenen Fällen auch in der Nackenregion oder an den Streckseiten der Unterarme beobachtet.
Bei Frauen mit einem hellen Hauttyp, bei denen das Melasma während der Schwangerschaft aufgetreten ist, kann es sich zurückbilden oder von selbst verschwinden. Bist du schwanger? Dann verschiebe die Behandlung auf nach die Schwangerschaft. Die Einnahme von Medikamenten wird nicht empfohlen.
Sonnenschutz ist jedoch wichtig. Bei dunkleren Hauttypen ist es schwieriger, das Melasma verschwinden zu lassen. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass das Melasma im Winter weniger auffällig ist. Dies ist auf die geringere Sonneneinstrahlung zurückzuführen.
Melasma ist eine Form der Hyperpigmentierung, aber es gibt noch mehr Hautkrankheiten, die mit erhöhter Pigmentierung einhergehen. Es handelt sich nicht immer um Melasma. Ein Beispiel ist die postinflammatorische Hyperpigmentierung. Dabei handelt es sich um eine Zunahme der Pigmentierung aufgrund von Hautschädigungen oder Entzündungen.
Es gibt zwei Faktoren, die eine Schwangerschaftsmaske beeinflussen. Zunächst einmal ist die UV-Strahlung ein wichtiger Faktor. Diese kann Melasma sowohl auslösen als auch verschlimmern. Zweiter Faktor sind die Hormone: Schwangerschaft (oft ab dem zweiten Trimester), Verhütungsmittel und andere Hormontherapien.
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