Alles über Salicylsäure

Erwachsene Haut, Sonstige
Alles über Salicylsäure
Marjolein Leenarts
Marjolein Leenarts, Dermatologin

Hast du fettige oder unreine Haut? Dann probiere einmal ein Produkt mit Salicylsäure. Was ist eigentlich Salicylsäure? Was bewirkt Salicylsäure auf der Haut? Und warum wird dieser Wirkstoff so hoch gelobt? Ich erkläre dir alles über Salicylsäure und warum gerade Haut mit Unreinheiten gut auf diesen Inhaltsstoff anspricht. Liest du mit?

Was ist Salicylsäure?

Salicylsäure wird häufig auch als Beta-Hydroxysäure (BHA) bezeichnet. Vielleicht hast du diesen bekannten Begriff schon einmal gehört. Es handelt sich um eine Substanz, die aus der Rinde des Weidenbaums gewonnen wird. Wenn du unter Akne, fettiger Haut, Mitessern oder Hautunreinheiten leidest, ist Salicylsäure ein wesentlicher Bestandteil deiner Hautpflegeroutine. 

Und was ist mit Akne? Was sind die Ursachen von Akne? Akne entsteht durch eine erhöhte Talgproduktion in der Talgdrüse, einen verstopften Talgdrüsenausgang aufgrund der Ansammlung abgestorbener Hautzellen und durch Aknebakterien (Cutibacterium Acnes oder Propionibakterien). 

Und genau hier kommt die Salicylsäure ins Spiel. Salicylsäure hat mehrere Eigenschaften. Zum einen hat sie eine keratolytische/exfolierende Wirkung. Salicylsäure hat einen Peelingeffekt, der es ihr ermöglicht, die oberste Schicht abgestorbener Hautzellen abzulösen. Salicylsäure hat auch antibakterielle Eigenschaften. Aber das ist noch nicht alles. Hast du eine akneempfindliche/gemischte/fettige Haut? Salicylsäure löst Fett. So kann sie tief in die Talgdrüsen eindringen, um dort Talg und abgestorbene Hautzellen zu lösen. Du verstehst schon: Das macht Salicylsäure zu einem hervorragenden Mittel für die Entfernung bzw. Vorbeugung gegen Mitesser.

Wie viel Salicylsäure ist in Hautpflegeprodukten?

Die Wirkung von Salicylsäure hängt von ihrem Gehalt ab. In Hautpflegeprodukten/Kosmetika sind Konzentrationen von 0,5-2 % zulässig. Salicylsäure wird aufgrund ihrer Peelingeigenschaften auch bei anderen Hautproblemen wie Schwielen, Warzen, Nagelpilz und verdickten Hautschuppenflecken eingesetzt. Bei solchen Problemen reichen Konzentrationen von bis zu 2 % nicht aus, sondern es werden höhere Konzentrationen, bis zu 40 % Salicylsäure, verwendet. 

Lies hierzu auch über die Inhaltsstoffe: Glykolsäure, Niacinamid, Sheabutter, Harnstoff und Zinkoxid.

Der Unterschied zwischen chemischem und mechanischem Peeling (Exfoliation)

  • Im Vergleich zu anderen Wirkstoffen für eine zu Akne neigende Haut ist die Salicylsäure weniger reizverursachend, denn sie ist bereits in geringen Konzentrationen wirksam.
  • Salicylsäure gehört zur Familie der Aspirine. Aspirin enthält Acetylsalicylsäure, ein Derivat der Salicylsäure. Das bedeutet, dass du mit Salicylsäure vorsichtig sein solltest, wenn du eine Allergie gegen Aspirin hast.
  • Das 2 % Salicylsäure Gel  enthält 2 % Salicylsäure und der schäumende Gesichtsreiniger enthält 2 % Salicylsäure sowie 2 % Glykolsäure. Möchtest du mehr über Glykolsäure erfahren? Ich habe einen Blogbeitrag darüber geschrieben.  
  • Es gibt zwei Arten von Peelings: das chemische und das mechanische Peeling. Das chemische Peeling erfolgt mithilfe eines Produkts, das Salicylsäure enthält. Das mechanische Peeling wird auch als ‚Scrubben’ (schrubben, reiben) bezeichnet. Es hat jedoch nicht dieselbe Wirkung. Mit einem mechanischen Peeling kann man zwar abgestorbene Hautzellen entfernen, allerdings kann man die Haut auch leicht beschädigen. Außerdem löst dieses Peeling nicht den Talg, wie es die Salicylsäure kann. Kurzum, die Salicylsäure ist ein Kraftpaket. Bei zu Akne neigender/fettiger/unreiner Haut solltest du sich daher für ein chemisches Peeling entscheiden. 
  • Ein Produkt mit Salicylsäure ist nur bei einem niedrigen pH-Wert zwischen 3 und 5 wirksam. Das 1 % Salicylsäure Gel und der Sanfte Reinigungsschaum haben daher einen pH-Wert zwischen 4,2 und 4,5.